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Bargheer-Zitate

„…Ich glaube, dass ich mich befreit habe vom „Expressionismus“ … Und aus den Bemühungen der letzten Jahre könnte ich vor allem generell sagen, dass mir die Insel mit ihren ungeheuren Formspannungen wieder ein Maß gegeben hat, wobei ich stets die Formen und Dinge im Zusammenhang sah mit Himmel und Meer, die mit der Erde als Dreiheit zur Einheit verschmolzen und in vielfachen statischen und dynamischen Beziehungen stehen, vertikal, horizontal, so dass ein „Gewebe“ entsteht, das ebenso aus Winden sich bilden mag oder Regen, wie in einer Mauer im Weinberg von Menschenhand. Das, was ich hier als „Gewebe“ anspreche, ist eben etwas vollkommen neues in meiner Arbeit im Vergleich zu dem, was ich vor 3 – 4 Jahren anstrebte. Es ist ein bloßes Wort, aber weiß kein besseres. Es meint bei Gott kein dekoratives Problem, sondern geradezu ein metaphysisches. Denn „Gewebe“ – (Einheit) – ist überall…“ (1949)

„Wir müssen zu neuen Formen gelangen, die vielleicht im Amorphen liegen u.vielleicht von daher uns helfen. Die „Landschaft“, wie sie in den letzten 50 Jahren u.früher aufgefasst wurde, kann nicht mehr für uns existieren; denn sie wurde zu einer Ansammlung von Häusern oder sonstiger „akademischer“ Gebilde...“ (1949)

„Heute, so hört man immer wieder, hat das Publikum es schwer, da die Kunst den Gegenstand in seiner sogenannten Naturnähe verlassen habe. Es handelt sich hierbei um eine Rückkehr vom Abbild zum Sinnbild, eine Rückkehr zum „Geist“, eine Verinnerlichung, welcher die Deutung, die Erklärung von Raum und Natur vorschwebt, anstatt ihres äußerlichen Abbildes ...
Heißt es nicht gerade Lebendigsein, wenn man überkommene Kunstmittel, die sich als konventionell, als beziehungslos, als museal und nichtssagend erweisen, verlässt und den Mut hat, neue Wege zu gehen, um diese Zeit und unser Dasein zu deuten?“

„Bei der Aussage über die Existenz unserer Umwelt und die Beziehung des Menschen zu ihr bestehen viele Möglichkeiten unterschiedlichster Wege, denen jedoch heute eines gemeinsam ist, nämlich die Gewissheit, dass der Gegenstand an sich in seiner Relativität lediglich Ausgangspunkt sein kann, dass die Zufälligkeit seines Abbildes zur Gesetzmäßigkeit des Sinnbildes im Kunstwerk zu werden hat. Der Expressionismus ist bei dieser Aufgabe nur ein Teilstück des Weges gegangen, nämlich den der Transformierung des Gegenstandes, um mit ihm psychische Zustände auszudrücken, wobei bereits das Sinnbildhafte des Gegenstandes in die Erscheinung treten mag; jedoch bleibt der Raum selbst noch gegenständlich, um dessen Definition es geht als Sinnbild...“ (1949)

„Was aber auch immer die Bemühung heutiger Kunst sein mögen, eines ist ihnen gemeinsam, mögen sie auch in abstrakteste Gebiete sich vorwagen: nämlich das Anstreben einer Harmonie, welche selbst da, wo es sich nur noch um Form- und Farbrhythmen handelt, Gleichnis ist eines „Seins“...“

„...Ausgehend vom staunenden Ergriffensein vor der Fülle südlichen Lichtes, vordem Wunder der Farbe und der Strenge der Form wächst die Erkenntnis, dass das menschliche Erleben sich zwar am Dinglichen zu entzünden hat, jedoch nur zur bildnerischen Form führt unter der Erkenntnis, dass der Dämon Licht die Umwelt in ihre kristallinischen Ur-Teile zerlegt, welche sich im formalen Bildgefüge zum Gesetz zu ordnen haben. Ein vielschichtiges Nacheinander räumlichen Erlebens und Beobachtens hat sich zum Bild ineinander zu verweben. Damit ist aber die Gleichzeitigkeit von Zeit und Raum aufgehoben, und die Relativität impressionistischer Möglichkeiten macht einem absoluten Bildgesetz Platz...“

„…Jede künstlerische Formung erklärt sich aus dem Vorhandensein einer Idee, die vom ganzen Menschen Besitz ergreift … Die Dinge konsequent zu Ende denken heißt zur Formel streben…“

„Auf dem Wege sein, heißt, nicht zu verharren bei einer Idee, einer Erfindung, die ja stets tausend Möglichkeiten der Entwicklung in sich trägt, sondern den Mut haben, immer wieder einen neuen Weg einzuschlagen, sich wieder aus dem Bequemen Hafen auf das Hohe Meer des Ungewissen zu wagen.“

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